Wir sind stets auf der Suche nach neuen Lösungen, neuen Details und neuen Materialien. Doch das zeitlose Design verlassen wir niemals.
Die frühen Jahre 1950-1980
1950 gründet Arne Lundberg das Unternehmen Chevalier auf seinem Hof in dem kleinen Ort Dalsjöfors in der Gemeinde Borås. Arne hat eine große Leidenschaft für das Reiten, und das Unternehmen konzentriert sich hauptsächlich auf die Herstellung von Reithosen, aber auch auf klassische Herrenhosen. Der Großteil der Produktion erfolgt durch Näherinnen, die zu Hause auf dem Hof der Familie Lundberg arbeiten.
MEILENSTEIN 1:
Arne führt früh den revolutionären 4-Wege-Stretch-Stoff ein – ein Material mit herausragenden Eigenschaften, das sich sowohl in der Länge als auch in der Breite dehnen kann. Dank dieses neuen Gewebes kann Chevalier bequeme und funktionale Hosen herstellen. Die traditionellen, weiten Reithosen werden nun durch moderne, eng anliegende Stretch-Reithosen ersetzt.
Das Unternehmen expandiert zunehmend und beliefert bald die berittene Polizei des Landes mit Reithosen. Chevalier hält nun 70 Prozent des gesamten Reithosenmarktes in Schweden.
Neue Eigentümer, neue Innovationen
1980 entscheidet sich Arne Lundberg, Chevalier an Uniteco zu verkaufen. Uniteco produziert unter anderem Uniformen für den Staat und verschiedene Unternehmen. Zu dieser Zeit werden Chevalier-Produkte über Händler in Schweden und Norwegen vertrieben.
1986 übernimmt Jan Borekull, Eigentümer des Unternehmens Sportmaster AB, gemeinsam mit anderen Investoren Chevalier. Sportmaster stellt zu dieser Zeit Sport-, Freizeit- und Profilbekleidung her und beliefert unter anderem einige Jahre lang alle schwedischen Postboten mit Polohemden. Im Unternehmen arbeiten Lars Björkman als Vertriebsleiter und Lars Elovsson als Finanzchef.
Mitte der 1980er Jahre wird die Produktion von Schweden nach Finnland verlagert und 1987 nach Portugal.
1987 wird Lars Björkman neuer CEO von Chevalier.
1988 zieht das Unternehmen nach Göteborg um.
1991 Im Zuge der großen Finanzkrise übernehmen Lars Björkman, Lars Elovsson und Kennet Truedsson Chevalier. Das Unternehmen konzentriert sich nun vollständig auf die Herstellung von Jagdbekleidung und Stiefeln. Die Produktion von Reitbekleidung wird eingestellt, und der Slogan „Chevalier for Hunting and Riding“ wird zu „Chevalier – Quality and Craftsmanship“ geändert.
Die neuen Eigentümer haben einen schwierigen Start, da die Zinsen innerhalb weniger Tage auf 500 Prozent steigen, während die schwedische Krone stark an Wert verliert und Lieferanten in Fremdwährung bezahlt werden müssen.
Zu dieser Zeit werden für Jagdbekleidung hauptsächlich Loden, Moleskin, Militärsatin und Pile verwendet – letzteres so verbreitet, dass die entsprechenden Jacken als „Glesbygdskavajer“ (Landjacken) bezeichnet werden. Ein weiteres wichtiges Kleidungsstück für Jäger sind Hosen mit Lederbesatz, der vorne über die Stiefel hängt.
MEILENSTEIN 2:
1992 beginnt Chevalier die Zusammenarbeit mit Gore-Tex – ein Erfolg, der sich schnell bewährt. Chevalier führt die Serie MONTANA ein – eine Jacke und Hose, hergestellt aus innovativem, gebürstetem Mikrofaserpolyester und ausgestattet mit einer Gore-Tex-Membran.
Das neue Mikrofasergewebe ist leicht, strapazierfähig, geräuscharm, weich und nimmt nur minimal Wasser auf – ideal für Jagdbekleidung.
Die Prototypen werden mehrfach an Gore-Tex geschickt und in Labors minutiös getestet, um Qualität und Material zu gewährleisten. Manchmal musste Chevalier Anpassungen vornehmen, bevor die Kleidungsstücke erneut getestet wurden.
Die Montana-Serie setzte neue Maßstäbe in der Jagdbekleidung und wurde ein durchschlagender Erfolg. Bald wurde sie kopiert, und bis heute wird das Material sowohl von Chevalier als auch von vielen anderen Herstellern verwendet.
Anekdote:
Die damalige Fabrik in Portugal, die die Lizenz zur Herstellung von Gore-Tex-Bekleidung hatte, konnte keine Testmeter des neuen italienischen Mikrofaserstoffs rechtzeitig bereitstellen. Doch die Chevalier-Eigentümer waren so überzeugt vom Erfolg der Serie, dass die Prototypen stattdessen aus Moleskin gefertigt wurden – einem Stoff, der sich ähnlich wie Mikrofaser anfühlt. Glücklicherweise bemerkte niemand den Unterschied, als die Verkäufer das neue revolutionäre Kleidungsstück präsentierten.
MEILENSTEIN 3:
Das Jagdset MIDLAND (und Midland Light) wird eingeführt. Diese Jacke-Hosen-Kombination revolutioniert die Jagdbekleidung: Zum ersten Mal wird das Gore-Tex-Membran direkt auf den Außenstoff aus Mikrofaser laminiert. Dadurch wird die Wasserabweisung erheblich verbessert, da das Wasser direkt am Außenstoff gestoppt wird.
Dank innovativer Materialentwicklung macht Chevalier große Fortschritte und hebt sich von der Konkurrenz ab. Die neuen Produkte sind leicht, flexibel, geräuscharm und absolut wasserdicht. In den ersten Saisons hat Chevalier Exklusivrechte an diesem Material.
1999 verkauft Kennet Truedsson seinen Anteil an Chevalier an die beiden anderen Eigentümer.
MEILENSTEIN 4:
Ab Mitte der 1990er Jahre erweitert Chevalier sein Sortiment um Accessoires, Rucksäcke, Fleecebekleidung und Hemden.
Die ersten Jagdstiefel, genannt Husky, kamen Mitte der 1990er Jahre auf den Markt und waren mit Gore-Tex ausgestattet.
2000 übernimmt das finnische Unternehmen Reima Tutta Oy die Mehrheit an Chevalier und investiert stark in „Smart-Clothing“ mit integrierter Informationstechnologie.
2005 verkaufen Lars Björkman und Lars Elovsson ihre restlichen Anteile an Reima.
2019 wird Chevalier von der Open Air Group übernommen, die eine Reihe großer Marken im Jagd- und Outdoor-Bereich besitzt.
2020 feiert Chevalier sein 70-jähriges Bestehen und blickt mit neuen spannenden Innovationen in die Zukunft.
2020 startet Chevalier.se seinen Online-Handel in Schweden, Norwegen und Finnland.